Kann man Unsinn steigern?

Sie sagen: Nein, das ist doch ein Hauptwort!

Ich sage: Doch das geht!

Aber nur in Schönsee!

Und zwar so:

Verfallenes Zäch-Haus kaufen (Grundstufe, Positiv)

Marode Zäch-Garage sanieren (Höherstufe, Komparativ)

In einen alten Trafo investieren … (Höchststufe, Superlativ)


Der Umbau des alten Trafos soll übrigens über 150.000,- € kosten. Ein Zuschuss mit 60 % ist bereits bewilligt. Allerdings stammt dieser natürlich im Endeffekt auch von uns Bürgern, nur eben aus einem anderen Topf (nicht dem der Stadt, sondern vermutlich dem des Freistaates Bayern). Was mit unseren Steuergeldern erreicht werden soll, stand in der Zeitung (vgl. hier ...).

Ich konnte an der Juni-Sitzung krankheitsbedingt nicht teilnehmen, hätte aber wie Andreas Hopfner und zwei weitere Stadträte gegen die Umsetzung der Maßnahme gestimmt. Das Vorhaben wurde mit 9 : 3 Stimmen genehmigt.
(Neben mir fehlten noch zwei weitere Stadträte bei der Sitzung. Es hätte jedoch auch nichts geändert, wenn wir vollzählig gewesen wären - dann wäre es eben 9 : 6 oder 10 : 5 ausgegangen ...)

Ich finde es zwar gut, dass die vielen Mitglieder des Klöppelkreises aus Schönsee so aktiv und engagiert sind und sicher viel mit dazu beitragen, dass die Stadt Schönsee überregional durchaus auch positiv bekannt ist. Gleichzeitig sehe ich es so wie Andreas Hopfner: Das Klöppelhandwerk könnte in der sanierten ehemaligen Hauptschule bestimmt wesentlich kostengünstiger präsentiert werden. Außerdem sollen ja dort (nach der Sanierung) auch Seminare zu dieser in die Bundesliste immaterieller Kulturgüter eingetragenen traditionellen filigranen und identitätsstiftenden Kunstform des Oberpfälzer Waldes stattfinden.

Frei nach Wilhelm Busch könnte man in diesem Zusammenhang hinsichtlich der Bürgermeisterin (welche ja die genannten Vorhaben anregte, dem Stadtrat zum Beschluss vorlegte und dadurch auch die zentrale Verantwortung dafür trägt) sicher mit Fug und Recht dichten:


Wenn das Zäch-Haus war der erste Streich,

folgte mit dem EON-Trafo der zweite sogleich.

So viel kann ich Ihnen aber jetzt schon verraten

auf den dritten brauchen Sie auch nicht lange warten.

Die Sanierung der ehemaligen Hauptschule steht bald an,

ich bin sicher, da tut die Frau wieder alles, was sie kann.

Ein „Kultur-, Kongress- und Informationszentrum“ steht im Raume,

um des Bürgers Steuergelder wird mir erneut Angst und Bange…

Das Gefühl ist mir nun wahrlich nicht neu,

offensichtlich hat Schönsee Geld wie Heu…

Dass dieses Geld dann für Sinnvolleres fehlt,

ist etwas, was wohl nicht für alle gleich viel zählt…


Zum „ersten Streich“, dem Zäch-Haus (Weidinger Str. 4), habe ich ja schon viel geschrieben. Zur Erinnerung:

Absolut überflüssige Ausgaben für den Kaufpreis

Absolut überflüssige Ausgaben für den Abriss des Hauses

Absolut überflüssige Ausgaben für die Sanierung der verfallenen Scheune

Absolut überflüssige Ausgaben für die Gestaltung des Platzes, auf dem das Haus stand

=> Unsere Steuergelder wurden falsch eingesetzt, man könnte auch sagen verschwendet! Mehr dazu ...

=> Leider geht es hier nicht um "Peanuts", sondern um richtig viel Geld ...

Zum „dritten Streich“, dem „Kultur-, Kongress- und Informationszentrum“ in der ehemaligen Hauptschule schreibe ich dann etwas, wenn die Pläne konkreter werden und Kostenschätzungen vorliegen.

Thomas Schiller, 23. Juli 2018

Thomas Schiller