Der Zäch-Haus-Wahnsinn geht munter weiter! Jetzt werden über eine Million an Steuergeldern in den Sand gesetzt - ohne den Kaufpreis!


Nun wird also die marode Scheune des ehemaligen Zäch-Hauses (Weidinger Str. 4) nicht nur saniert, sondern jetzt wird auch ein Anbau neu erstellt, welcher als Sitzungssaal, Trauzimmer und Veranstaltungsraum genutzt werden soll. Der Beschluss fiel in der Stadtratssitzung vom 24. Juli 2018 mit 12 : 3 Stimmen gegen die Fraktion der FWG Schönsee. Die geplanten Kosten liegen bei 1.026.000,- € (!!) - ohne die Kosten des in unseren Augen völlig unnötigen Erwerbs dieser Immobilie.

Kreisrat Ebnet hat in der Sitzung richtigerweise gesagt: "Einer hat das Zäch-Haus vor uns gekauft. Wir haben das Vorkaufsrecht ausgeübt." Ob er das sagen hätte dürfen, entzieht sich meiner Kenntnis. Jedenfalls zeigt die Aussage, dass die Stadt Schönsee die maroden Gebäude nicht hätte erwerben müssen. Die Sanierung wäre privat angegangen worden, also vermutlich ganz ohne Steuergelder.

Und auch einen Sitzungssaal brauchen wir unserer festen Überzeugung nach nicht. Die Sanierung der ehemaligen Hauptschule in der Schulstraße steht ja bekanntlich an. Das Gebäude müssen wir nicht kaufen. Es gehört der Stadt. Es ist groß und dort kann man sicherlich einen Sitzungssaal, ein Trauzimmer und einen Veranstaltungsraum locker unterbringen. Es würden im Prinzip keine Zusatzkosten entstehen, saniert werden muss das Gebäude ja sowieso. Also könnte die Stadt das Vorhaben zeitnah wesentlich kostengünstiger verwirklichen. Die Stadt müsste keine Steuergelder unserer Bürger und Bürgerinnen verschwenden!

Für die Übergangszeit - also bis die Hauptschule saniert ist - könnte man den Sitzungssaal unserer Ansicht nach in das CeBB verlegen. Das Gebäude gehört der Stadt, es war sehr teuer, viel Steuergelder wurden investiert. Der Raum "bb-dialog" ist ideal für Stadtratssitzungen und könnte schon seit Jahren hierfür genutzt werden. Er wird nämlich - davon bin ich fest überzeugt - nicht täglich abends genutzt, sondern allenfalls an ein paar Abenden im Jahr. Da müssen also 12 bis 15 Stadtratssitzungen jährlich locker möglich sein. Wenn es der Bürgermeisterin also ernst mit ihrem hehren Ziel wäre, das Rathaus bürgerfreundlicher zu gestalten (also das Einwohnermeldeamt in das Erdgeschoss zu verlagern, um denjenigen Bürgern, die nicht mehr so gut zu Fuß unterwegs sind, den Behördenbesuch zu erleichtern), dann hätte sie dieses schon vor zehn Jahren verwirklichen können, denn auch ein Trauzimmer wird sich im CeBB doch finden - die Gewölbehalle ("bb-forum"
, Link zum vom CeBB veröffentlichten Bild) ist ja gerade zu ideal (wenn nicht gerade eine Ausstellung eröffnet wird, was ja auch nicht täglich der Fall sein wird ...).

Insofern war der Vorwurf von Birgit Höcherl in der Sitzung vom 24.7.2018, die FWG würde lieber Gebäude abreißen als ein bürgerfreundliches Rathaus zu ermöglichen, völlig unqualifiziert. Oder, um es mit ihren Worten auszudrücken, welche sie ebenfalls in der selben Sitzung völlig unbegründet an unsere Adresse gerichtet hat: "Unterste Schublade". Erstens haben wir nur gefordert, auch den Stadel abzureißen, weil die Sanierung für uns eine gigantische Verschwendung von Steuergeldern darstellt, d. h. wir wollen nicht generell Gebäude abreißen. Zweitens hätte die Stadt das Problem ja gar nicht, wenn sie das Anwesen gar nicht erworben hätte, sondern sich auf die sowieso schon anspruchsvollen und kostspieligen Aufgaben konzentriert hätte (Hauptschule sanieren, Kindergarten neu bauen, Ortsstraßen rechtzeitig sanieren, Turnhalle sanieren, Radwege bauen, Kinderspielplatz und Moorbad attraktiver gestalten usw.). Und drittens hätte die Bürgermeisterin dieses Ziel ja längst aus eigenen Stücken verwirklichen können. Komisch, dass sie erst 2018 daran denkt, das Rathaus bürgerfreundlicher zu gestalten - sie sitzt doch seit 2008 schon drin und - so werden sicherlich viele Bürger und Bürgerinnen hoffen - nicht mehr lange ...

Mehr zu der Sitzung vom 24.7.2018 finden Sie im informativen Bericht von Gertraud Portner in der Grenz-Warte ...

Thomas Schiller, 25.7.2018