Wie man mit den allerwenigsten Stimmen trotzdem ein Amt bekommt ...

Josef Höcherl (FWG Gaisthal-Rackenthal) übt seit dem Jahr 2002, also jetzt in der dritten Legislaturperiode, das (mit einer pauschalen Aufwandsentschädigung bestückte) Amt des 3. Bürgermeisters aus.

Bei der letzten Wahl im März 2014 hat er gegenüber der Wahl vom Februar 2008 satte 25 % an Stimmen verloren. Großen Eindruck kann er also bei den Wählern nicht hinterlassen haben ...

Er ist - trotz seiner exponierten Stellung mit dem Amt - derjenige (von 15) Stadträten, der im März 2014 das allerschlechteste Ergebnis aller Stadträte eingebracht hat. Er konnte nämlich gerade einmal 396 Stimmen auf sich vereinen (wobei man bei der Kommunalwahl ja einem Kandidaten drei Stimmen geben konnte). Offensichtlich klebt er an seinem Amt. Wenn mich die Wähler einmal so abstrafen sollten, würde ich "meinen Hut nehmen und leise Servus sagen".

Josef Höcherl kommt übrigens nicht einmal auf ein Drittel der Zustimmung von Andreas Hopfner. Selbst ich als absoluter Neuling in der Kommunalpolitik und "Zugereister" habe mehr als doppelt so viele Stimmen der Wähler bekommen wie Josef Höcherl.

Interessant ist auch, dass 7 Kandidaten, die gemäß dem geltenden Wahlsystem (welches die Gründung irgendwelcher Listen mit Partikularinteressen begünstigt) nicht in den Stadtrat gekommen sind, zum Teil wesentlich mehr Rückhalt in der Bevölkerung gehabt hätten als Josef Höcherl, z. B. Monika Bayer mit 707 Stimmen, Rainer Kuplent mit 637 Stimmen, Andreas Hammerer mit 484 Stimmen, Sigrid Wendel mit 442 Stimmen oder Josef Köck mit 417 Stimmen.

Trotzdem ist er von der CSU im Mai 2014 wieder in das Amt des 3. Bürgermeisters gehoben worden. Dank dem Abstimmungsverhalten der CSU bestimmt Josef Höcherl mit seinen 396 Stimmen als 3. Bürgermeister wesentlich über den Weg mit, den Schönsee geht, während der "Stimmenkönig" Andreas Hopfner ohne Amt und ohne Einfluss blieb. Der Wille der Bevölkerung wird meiner Ansicht nach mit dieser "demokratischen" Entscheidung absolut nicht abgebildet.

21. Januar 2017, Thomas Schiller