Spielplatz an der Böhmerwaldstraße: Stillstand, nichts als große Träume ...

Am 27. Mai 2014 hat die Freie Wählergemeinschaft Schönsee (FWG) bei der Bürgermeisterin beantragt, der Stadtrat möge in seiner nächsten Sitzung beschließen, sofort - also noch im Jahr 2014 - 35.000,- Euro in die Sanierung und Aufwertung des Spielplatzes an der Böhmerwaldstraße zu investieren. Ein Klick auf diesen Link zeigt den Originaltext unseres damaligen Antrages (mit Zustandsbeschreibung, Begründung und Kostenschätzung).

Kurz darauf erhielten wir den Vermögenshaushalt 2014 mit Finanzplanung 2015 bis 2017 und wie von Zauberhand waren da auf einmal im Bereich Soziale Sicherung für das Jahr 2015 für den Kinderspielplatz 30.000,- Euro eingeplant. Ich vermute, dies war mit heißer Nadel gestrickt mit dem einzigen Ziel, eine Abstimmung über unseren Antrag zu verhindern. Uns wurde dann von der Bürgermeisterin in der Stadtratssitzung vom 10.6.2014 geraten, diesem Ansatz bei der Beratung des Haushaltsplanes zuzustimmen und unseren Antrag zurückzuziehen. Das haben wir - aus heutiger Sicht leider - getan. Andreas Hopfner bemerkte dazu noch: „Aber nur, wenn der Antrag 2015 auch umgesetzt wird“ (vgl. Grenz-Warte vom 17.6.2014).

Heute, 18 Monate später - das Jahr 2015 ist fast vorbei - stellen wir fest: Es ist nichts vorangegangen. Unsere Zustandsbeschreibung vom Mai 2014 trifft noch genauso zu. Damals stellten wir in unserem Antrag fest: "Die Spielgeräte sind größtenteils veraltet und in einem schlechten Zustand. Das Areal ist kaum gepflegt und lädt nicht zum Verweilen ein ...". Hätten wir unseren Antrag nicht zurückgezogen, hätte der Stadtrat im Juni 2014 darüber abstimmen müssen, ob noch im Jahr 2014 in den Spielplatz investiert wird. Wenn der Stadtrat mehrheitlich zugestimmt hätte, könnten die Kinder jetzt schon an neuen Geräten spielen, so wie im Ortsteil Gaisthal ... Die von uns genannten 35.000,- Euro hätte die Stadt Schönsee leicht verkraften können, gleichzeitig hätte damit der Spielplatz zeitnah signifikant aufgewertet können.

Stattdessen wurde ein Architekturbüro beauftragt, das Moorbad als Freizeitanlage zu beplanen - inklusive einer Verlagerung des Spielplatzes in den Bereich der ehemaligen Tennisplätze am Rand des Moorbadgeländes. In der Stadtratssitzung vom 25.9.2015 wurden erste Ideen und planerische Entwürfe vorgestellt, allerdings noch keine Kostenschätzung. Ich bin überzeugt, wenn die Pläne so verwirklicht würden wie angeregt, ginge es um weit mehr als eine Million an Kosten. Nur, wo soll die Stadt Schönsee das Geld herbringen? Bei den Haushaltsberatungen am 23.6.2015 war das Motto: Verschieben, verschieben, verschieben. Die Sanierung der Sporthalle, der Radweg auf Stadlern, ein Unimog für den Bauhof, der Ausbau der Pfargasse, der Steg bei den 3-Seerosen - alle diese Vorhaben wurden um ein Jahr verschoben. Warum? Die Bürgermeisterin hat als Ziel der Haushaltsplanung ausgegeben, "ein lebenswertes Umfeld ohne größere Belastungen der Bürger und ohne Verschuldung" zu erreichen. Das Bemühen der Verwaltung um dieses Ziel haben wir respektiert und dem Haushaltsplan deshalb zugestimmt, obwohl wir wegen den hohen Ausgaben für das CeBB und den vielen Aufschüben wichtige Maßnahmen Bauchschmerzen hatten. Wie soll aber unter diesen Vorzeichen ein Projekt der geschilderten Größenordnung untergebracht werden? Und wann ist es so weit verwirklicht, dass es den Kindern der Stadt Schönsee und Umgebung etwas bringt? Wir denken, unser Weg wäre der bessere gewesen! Lieber mehrere kleine Schritte, als einen großen Wurf irgenwann vielleicht oder auch nicht ...

25. Oktober 2015, Thomas Schiller für die Freie Wählergemeinschaft Schönsee (FWG)