Warum wurden die Kastanienbäume eigentlich gleich an Ort und Stelle zu Hackschnitzeln verarbeitet?

Viele Bürger hätten die Stämme vermutlich gerne gesehen, um sich einen eigenen Eindruck von der Notwendigkeit der Fällung vermitteln zu können. Dies aber wurde mit der Aktion vom 21.12.2015 gleich doppelt verhindert: Zum einen wurde nämlich der Termin der Fällung nicht bekanntgegeben (Nacht-und-Nebel-Aktion ab ca. 6:30 Uhr bis ca. 11:00 Uhr), zum anderen wurde mit der Hackschnitzel-Variante auch eine objektive Nach-Beantwortung der Frage der Notwendigkeit der Fällung ausgeschlossen. Wer also Vormittag in der Arbeit war, konnte sich kein Bild mehr davon machen, ob die Bäume nun wirklich krank waren und ein Sicherheitsrisiko darstellten oder ob sie relativ gesund waren und ein Zuschnitt auch gereicht hätte. Der Grenz-Warte kann man ja diesbezüglich nicht glauben (vgl dazu: Artikel in der Grenz-Warte vom 22.12. und mein Kommentar dazu).

Transparenz politischer Entscheidungen sieht auf jeden Fall ganz anders aus. Wenn ich mir so sicher gewesen wäre wie die Bürgermeisterin und ihre CSU/Gaisthal-Fraktion, dass die Bäume alle völlig marode waren und sich dies dann bei der Fällung bestätigt hätte, hätte ich die Baumstämme zum Beweis meiner These ein paar Wochen liegen lassen und sie dann erst zu Hackschnitzeln verarbeitet. Es war doch klar, dass viele Bürger diese Entscheidung nicht unterstützen und die Bäume lieber zugeschnitten und erhalten gesehen hätten. So hätte man diesen Unmut in eine konstruktive Beteiligung an der Neupflanzung umwandeln können. Vorausgesetzt, die Baumstämme waren wirklich völlig marode - aber das kann ja jetzt niemand mehr klären, die Beweise sind vernichtet ...

23. Dezember 2015, Thomas Schiller