Bayerisch-tschechische Freundschaftswochen: 8 Millionen fließen nach Selb!
Und ich dachte Schönsee ist das Mekka der bayerisch-tschechischen Beziehungen?

Mit dem Geld wird in Selb das Bahnhofsumfeld gestaltet, Park&Ride-Parkplätze werden errichtet, städtische Parks werden aufgewertet und erweitert und eine neue Radwegeverbindung wird gebaut. Die 8 Millionen für flankierende Maßnahmen zu den 2023 angesetzten bayerisch-tschechischen Freundschaftswochen kommen von der bayerischen Staatsregierung.

Diese hat das CeBB zwar nun als Koordinierungszentrum für bayerisch-tschechische kulturelle Zusammenarbeit beauftragt, die Zuschüsse aber in gleicher Höhe belassen. Und sie hat die Institution CeBB meiner Ansicht nach zuvor schon recht stiefmütterlich behandelt. Ich finde die institutionelle Beteiligung der Staatsregierung zu niedrig, immerhin kümmert sich das CeBB seit zehn Jahren eifrig und erfolgreich um die bayerisch-tschechischen Beziehungen.

Die Mittel, welche auch einer Stadt etwas bringen würden (schöneres Umfeld, Radwege, schönere Parks), fließen also nun nach Selb. Und ich dachte immer, das Mekka der bayerisch-tschechischen Beziehungen liege in Schönsee. Da habe ich wohl zu viele „eib“-Berichte in der Grenz-Warte gelesen … Aber gut, wenn er einmal die bayerisch-tschechischen Freundschaftswochen in das Schönseer Land bringt und die Staatsregierung ein paar Millionen Euro für flankierende Maßnahmen in die Region Schönsee überweist statt nach Selb - ich denke da spontan an Radwege von Dietersdorf nach Stadlern und weiter in das tschechische Land sowie von Schönsee nach Weiding und Stadlern und dann nach Tschechien, einen sanierten Kurpark, ein deutsch-tschechisches Skigebiet am Reichenstein - dann werde ich (wieder) ein Fan von ihm.

Ich war es ja schon einmal - bevor ich die Kosten der Stadt Schönsee für das CeBB genauer analysiert und eine Senkung angeregt habe. Seine Reaktion darauf hat mich ziemlich geärgert. Er hatte in einer 13-seitigen Stellungnahme zu meinem ersten Bericht zum CeBB auf dieser Homepage mich bzw. meine Aussagen als „unklug und kleinkariert“ eingestuft. Die Stellungnahme ging an alle Stadträte. Meine Kritik war absolut sachlich und bezog sich immer auf die Finanzierung des CeBB, nie auf die Arbeit des CeBB. Ich finde sachlicher Kritik sollte man auch auf sachlicher Ebene begegnen.

5. Februar 2017, Thomas Schiller